Was Olympia und Putin mit Kims Plan zu tun haben

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Was Olympia und Putin mit Kims Plan zu tun haben


Machthaber Kim Jong-un und sein Politbüro denken laut über neue Atomtests nach

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von: MARC OLIVER RÜHLE veröffentlicht am 20.01.2022 - 15:51 Uhr

Kim Jong-un (38) hat offenbar etwas dagegen, dass die Welt nur noch über Russlands Aggressionen spricht und nicht über ihn...

Jetzt droht Nordkorea wieder damit, Atombomben und Interkontinentalraketen zu testen!

Das Politbüro der Arbeiterpartei habe bei einem Treffen am Mittwoch angeordnet, die von der international isolierten Diktatur selbst getroffenen vertrauensbildenden Maßnahmen zu überdenken – und „unverzüglich zu prüfen, sämtliche vorübergehend suspendierten Aktivitäten wiederaufzunehmen“. Das berichteten nordkoreanische Propagandamedien.

Experten sahen darin eine Anspielung auf den von Nordkorea selbst gesetzten Teststopp von 2018 für Langstreckenraketen und Atomwaffen.

Haben Atomtests für sich wieder als politisches Mittel in Erwägung gezogen: Kims Politbüro der Arabeiterpartei
Foto: KCNA /via REUTERS

„Kim Jong-un will angesichts der Konzentration der Weltgemeinschaft auf den Russland-Ukraine-Konflikt und im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Peking klarmachen: ‚Ich bin auch noch da!‘“, erklärt Nordkorea-Experte Hartmut Koschyk gegenüber BILD.

„Raketen- und Atomtests gehören zu seinem Szenario, nach innen wie nach außen Entschlossenheit und Stärke zu demonstrieren, um Zugeständnisse bei Verhandlungen zu erzwingen.“

Der Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südkorea, Dr. Christian Taaks, sieht Nordkorea als unumkehrbar etablierte Nukleargewalt: „Mit jeder Neuentwicklung von Waffen erhöht das Land seinen Einstandspreis für Verhandlungen zur Lockerung der Sanktionen und stärkt die Unmöglichkeit, aus dem Kreis der Atommächte ausgeschlossen zu bleiben. Schon heute ist Nordkorea zwar keine offizielle, aber eine faktische Atommacht, ebenso wie Indien, Pakistan und Israel“, so der Korea-Kenner zu BILD.

USA haben „Gefahrenlinie“ erreicht

Bei dem vom „Obersten Führer“ Kim Jong-un geleiteten Parteitreffen wurde nach den Berichten darüber diskutiert, wie die Maßnahmen gegen die USA künftig ausgerichtet sein sollten.

Der US-Regierung wurde vorgeworfen, eine feindselige Politik zu verfolgen und „eine Gefahrenlinie“ erreicht zu haben. Die Aufgabe der nationalen Verteidigung müsse es daher sein, die „physischen Mittel zu stärken, durch die die feindseligen Aktionen der USA“ kontrolliert würden.

Nordkorea hat dieses Jahr schon vier Waffentests durchgeführt
Foto: /AP

Zuletzt hatte das Regime am 8. September 2017 eine Nuklearwaffe getestet (zum sechsten Mal). Diese Bombe sei die bisher stärkste gewesen, hieß es damals.

Es gibt im Ausland seit Längerem die Befürchtung, Nordkorea könnte seine Atomtests wiederaufnehmen. Schon Ende 2019 hatte Kim erklärt, dass sich Pjöngjang grundsätzlich nicht mehr an sein Testmoratorium gebunden sehe.

Hintergrund waren die fehlenden Fortschritte in den Verhandlungen der USA mit Nordkorea über sein Atomwaffenprogramm.

„Die politische Führung zieht aus der militärischen Ausrüstung entscheidende Teile des Selbstbewusstseins und der verordneten Identität des Landes. Es hat, gemessen an seiner Gesamtbevölkerung von 25 Millionen Menschen, mit 1,3 Millionen Soldatinnen und Soldaten schon seit vielen Jahren eine der größten Armeen der Welt“, erklärt Taaks.

Kürzlich hatte das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen Nordkorea beschlossen. Unter anderem wurden fünf Nordkoreaner auf die Sanktionsliste gesetzt, denen das Ministerium vorwarf, Güter für die Massenvernichtungs- und Raketenprogramme ihres Landes zu beschaffen.

Zudem wollen die USA neue Sanktionen durch die Vereinten Nationen durchsetzen. Die USA reagierten damit auf sechs Tests mit ballistischen Raketen von kurzer Reichweite, die Nordkorea seit dem vergangenen September durchgeführt hat. UN-Resolutionen untersagen dem Land solche Tests.

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