Koschyk und ehemaliger südkoreanischer Vereinigungsminister Jeong Se-hyun bei Premiere des digitalen Spiel „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“

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n der Premiere nahmen neben dem Generalsekretär des Goethe Instituts, Johannes Ebert, dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, der Geschäftsführerin der Striftung für digitale Spielkultur, Çiğdem Uzunoğlu, dem Geschäftsführer der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma Nolgong, Peter Lee und dem südkoreanische Botschafter, Dr. Bumgoo Jong, auch der ehemaliger südkoreanischer Vereinigungsminister Jeong Se-hyun und der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, teil, die in einem Podiumsgespräch die Lage auf der koreanischen Halbinsel erörterten.Anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls 2019 hat das Goethe-Institut Korea in Zusammenarbeit mit der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma Nolgong und in Kooperation mit ARKO (Arts Council Korea) das digitale Spiel „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“ entwickelt. Fachlich unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung Berliner Mauer. Während des Spiels schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in einem gamifizierten Recherche- und Redaktionsvorgang in die Rolle von Journalisten, um eine Zeitung mit Nachrichten rund um die entmilitarisierte Zone in Korea und die Berliner Mauer zusammenzustellen.

Im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer fand die Premiere des digitalen Spiels „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“ statt, mit der das Goethe-Institut Korea das Thema Grenze interaktiv erlebbar macht. An der Premiere nahmen neben dem Generalsekretär des Goethe Instituts, Johannes Ebert, dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, der Geschäftsführerin der Striftung für digitale Spielkultur, Çiğdem Uzunoğlu, dem Geschäftsführer der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma Nolgong, Peter Lee und dem südkoreanische Botschafter, Dr. Bumgoo Jong, auch der ehemaliger südkoreanischer Vereinigungsminister Jeong Se-hyun und der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, teil, die in einem Podiumsgespräch die Lage auf der koreanischen Halbinsel erörterten.

Die koreanischen Journalistin He-won Kim moderierte den AbendModeriert würde die Premiere von der in Berlin aufgewachsenen koreanischen Journalistin He-won Kim, die einleitend auf die Bedeutung des Spiels „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“ hinwies, um die junge Generation in Deutschland und Korea für das Thema der ehemaligen deutschen Teilung und der andauernden Teilung der koreanischen Halbinsel zu sensibilisieren. Sie selbst, unmittelbar an der ehemaligen Berliner Mauer zwischen Spandau und Falkensee aufgewachsen, werde nie vergessen, als am 9. November 1989 die Berliner Mauer viel. Das mit dem Fall der Mauer verbundene „Glücksgefühl“ der Menschen in ganz Berlin wünsche sie sich auch für die Menschen in Korea.

Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer Prof. Dr. Axel KlausmeierDer Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass für die Premiere des Spiels „Mauerspechte“ kein besserer Ort gewählt werden hätte können. Die Gedenkstätte Berliner Mauer sei nicht nur der zentrale Erinnerungsort an die deutsche Teilung in Berlin, sondern auch „ein Ort der Hoffnung weltweit“, dass Diktaturen friedlich überwunden werden können. Die friedliche Revolution in der DDR und der Fall der Berliner Mauer habe gezeigt das „Wunder von Menschen gemacht“ geschehen können, wenn die internationalen Rahmenbedingung stimmen. Dies gelte auch für Korea. Mit der Erinnerung an Teilung und Wiedervereinigung wolle die Stiftung Berliner Mauer „inhaltlich nicht fertig werden“. Es gelte stets neue Zielgruppen anzusprechen und insbesondere die junge Generation anzusprechen. Hierzu leiste das Projekt „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“ einen hervorragenden Beitrag, wofür er herzlich danken wolle.

Der Generalsekretär des Goethe Instituts Johannes EbertDer Generalsekretär des Goethe Instituts, Johannes Ebert, wies in seinem Grußwort darauf hin, von welch großer Bedeutung es sei die junge Generation „an Bord zu haben“, um eine innerkoreanische Annäherung zu befördern und die Teilung zu überwinden. Die Entwicklung eines digitalen Computerspiels zum Thema Teilung in Deutschland und Korea, sei ein hervorragender Ansatz junge Menschen für die Thematik zu sensibilisieren und diesbezüglich in der Politik „mit an Bord zu holen“. Von Anfang an habe man bei der Entwicklung größten Wert auf Präzision der historischen Angaben gelegt und inhaltlich stets doppelt gedacht: An die Überwindung der deutschen Teilung und die andauernde Teilung auf der koreanischen Halbinsel. Sein großer Dank gelte dem Goethe-Institut Korea und der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma Nolgong, die in Kooperation mit ARKO (Arts Council Korea) das digitale Spiel „Mauerspechte – von der DMZ zur Berliner Mauer“ entwickelt haben sowie der Stiftung Berliner Mauer, die das Projekt fachlich unterstützt hat.

Der Botschafter der Republik Korea, Dr. Bumgoo JongAuch der Botschafter der Republik Korea, Dr. Bumgoo Jong, dankte Allen, die an der Entwicklung des Spiels beteiligt und dieses unterstützt haben. Der 9. November 1989, der Tag, an dem die Berliner Mauer fiel, werde allen Menschen, die ihn erlebt haben in unvergesslicher Erinnerung bleiben, so Botschafter Dr. Jong. Im geteilte Korea haben die Menschen diesen Tag mit besonderer „Rührung“ empfunden und neue Hoffnung geschöpft, dass das Wunder der Überwindung der Teilung auch auf der koreanischen Halbinsel möglich sein könnte. Die innerkoreanische Grenze sei heute die „schwerst bewaffneteste“ Grenze der Welt, doch es gebe Zeichen der Hoffnung. So wurde im Zuge der gegenwärtigen Annäherungsbemühungen im November 2018 erstmals Grenzposten abgebaut und weitere sollen folgen. Im Dezember 2018 wurde mit der Grundsteinlegungszeremonie am Bahnhof Panmun die Wiederherstellung der Eisenbahn- und Straßenverbindungen eingeleitet und gegenwärtig nimmt ein gesamtkoreanisches Team an der Handball WM in Berlin teil. All dies seien Zeichen für Frieden. Sein Traum sei es, dass eines Tages wie in Deutschland und in Berlin auch in Korea die Grenzen fallen, die Menschen auf der koreanischen Halbinsel sich frei bewegen können und es eines Tages möglich sei ohne Grenzen mit dem Zug von Seoul nach Berlin zu fahren.

Die Geschäftsführerin für digitale Spielkultur, Çiğdem UzunoğluDie Geschäftsführerin für digitale Spielkultur, Çiğdem Uzunoğlu, wies in ihrer Keynote auf die Bedeutung von digitalen Spielen in der kulturellen Bildung hin. Insbesondere sozial benachteiligte jungen Menschen könnten im Hinblick auf kulturelle Bildung von digitalen Spielen profitieren. Heute seien auch digitale Spiele ein fester Kulturbestandteil, den es analog wie beispielsweise zur Filmbranche zu fördern gelte. Südkorea sei im Hinblick auf Spieletechnologie weit voraus und sollte beispielgebend für Deutschland sein, so Geschäftsführerin Uzunoğlu.

Gemeiusam mit dem Geschäftsführer der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma NolgongDer Geschäftsführer der südkoreanischen Spieleentwicklungsfirma Nolgong bekannte, dass erst das Projekt „Mauerspechte“ sein Interesse für das Thema der staatlichen Teilung geweckt habe. Er sei tief beeindruck gewesen, als er im Zuge des Projektes vor drei Jahren erstmals Berlin und die Gedenkstätte Berliner Mauer besucht habe. Gleichzeitig habe er durch das Gespräch mit Zeitzeugen erfahren, dass mit dem Mauerfall die Geschichte eines jeden einzelnen Menschen individuell verbunden gewesen ist. Die sei für ihn ein Schlüsselerlebnis gewesen, da man persönliche Erfahrungen in einem digitalen Spiel umsetzten könne.Damit Mauern fallen, müssten zunächst die Mauern in den Herzen fallen, was nur gelingen könne wenn Interesse geweckt wird. Er hoffe sehr, dass das Spiel Mauerspechte das Interesse der jungen Generation in Korea für die staatliche Teilung weckt und dazu beiträgt, Mauern in den Herzen einzureißen.

Der ehemaliger südkoreanische Vereinigungsminister Jeong Se-hyun und der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut KoschykIn einem abschließenden Podiumsgespräch erörterten der ehemaliger südkoreanische Vereinigungsminister Jeong Se-hyun und der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, die Lage auf der koreanischen Halbinsel. Koschyk wies einleitend auf die Verdienste von Vereinigungsminister Jeong Se-hyun hin, der 22 Jahre im Vereinigungsministerium tätig war und in den Jahren 2001 bis 2004, als die Sonnenscheinpolitik von Kim Dae Jung Zeichen der Hoffnung für eine andauernde innerkoreanische Annäherung gaben, als Minister wirkte.Auf die Frage, was die junge Genration in Korea über die Überwindung der Teilung denke, antwortete Minister a.D. Jeong Se-hyun, dass der Korea-Krieg mit rund drei Millionen Toten feste Mauern in den Herzen der Menschen geschaffen habe, die an die zweite Genration weitergegeben wurden. Die Folge sei, dass sich die junge meist bereits dritte Genration in Südkorea heute kaum für die Überwindung der staatlichen Einheit interessiere oder dies erst wolle, wenn sie alt sind. Er hoffe sehr, dass das Spiel Mauerspechte dazu beiträgt die junge Generation für die Thematik zu sensibilisieren. Zu Zeiten der deutschen Teilung habe die von Willy Brandt eingeleitete Ostpolitik entscheidende Weichen zur Überwindung der Teilung gelegt. In Deutschland wurden in Folge dessen u.a. auch die Mauern in den Herzen der Menschen abgebaut und die Wiedervereinigung wurde so von der großen Mehrheit der Menschen getragen. Dies sei ein großer Unterschied zur gegenwärtigen Situation in Korea.

Ko-Vorsitzender Koschyk gemeinsam mit Vereinigungsminister a.D. Jeong Se-hyun, dem Initiator der Künstlerinitiative East Side Gallery, Kani Alavi mit dem Leiter für die Künstlerbetreuung Jörg Weber und dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Deutsch-Koreanischen Forum e.V., Thomas KonhäuserDie Frage wie er heute die im April 2018 in einem Interview gemachte Aussage bewerte, dass Kim Jong-un der „Deng Xiaoping von Nordkorea“ werden könne, bejahte Vereinigungsminister a.D. Jeong Se-hyun. Deng Xiaoping habe damals in der VR China eine ähnliche nationale Strategie zur Modernisierung des Landes eingeleitet, wie dies Kim Jong-un tue.Für ihn habe Kim Jong-un den Willen zur Öffnung und Modernisierung des Landes nach dem Vorbild von Vietnam und zur Denuklearisierung, wenn ein Friedensvertrag und Nichtangriffspakt mit den USA geschlossen werde. Dies habe Kim Jong-un Präsident Moon Jae-in auch persönlich mitgeteilt, so Dr. Jeong. Man müsse den ehrlichen Willen von Kim Jong-un anerkennen, wodurch auch die teilweise vorhandene Kritik an der Politik von Moon Jae-in in Südkorea schwinden würde.

Gemeinsam mit Morten Gronwald, Leiter Lizenzen und Zertifikate an der Europäische Sportakademie Land Brandenburg und Herrn Chung Ang von der Universität Seoul und dem gemeinnützigen Verein: Der Sport e. V. Seoul Koschyk wies auf die große Symbolik hin, die das ehemals geteilte Berlin im Hinblick auf die Friedenspolitik in Korea spiele. So habe im Jahr 2000 beispielsweise der spätere Friedensnobelpreisträger Kim Dae-jung seine „Sonnenscheinpolitik“ erstmals in seiner „Berliner Rede“ vorgestellt und der gegenwärtige Staatspräsident Moon Jae-in sein Programm für eine innerkoreanische Annäherung im Jahr 2017 in einem Vortrag bei der Körber Stiftung in Berlin. Unvergesslich sei vor ihn die vor kurzem eröffnete Handball WM, als die gesamtkoreanische Mannschaft von 16.000 Zuschauern voller Enthusiasmus bei deren Einzug begrüßt wurde und die Hymne „Arirang“ für eine „Gänsehautatmosphäre“ sorgte. Dies zeige auch die große Unterstützung und Sympathie, mit der die deutsche Öffentlichkeit die innerkoreanische Annäherung begleite.Auf die Frage nach der Bedeutung der EU und Deutschlands erklärte Vereinigungsminister a.D. Jeong Se-hyun, dass vor dem Hintergrund der Überwindung der staatlichen Teilung Deutschland „ein Quell der Inspiration sei“ . Auf Koschyks Anregung einen gemeinsame Workshop mit deutschen Spieleentwicklern und Spieleentwicklern aus Nord- und Südkorea gemeinsam abzuhalten oder sogar gemeinsam ein Spiel zu entwickeln erwiderte Vereinigungsminister a.D. Jeong Se-hyun abschließend, dass eine entsprechende Initiative hierzu von deutscher Seite ausgehen müsse und Berlin sicherlich ein symbolhafter Ort für ein solches Treffen wäre.Ab heute, dem 18. Januar, kann das Spiel im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer bis zum 3. Februar gespielt werden. Am 24. Januar 2019 feiert das Spiel in der symbolträchtigen Dorasan Station seine koreanische Premiere. Dies ist der letzte Bahnhof in der DMZ auf südkoreanischem Gebiet auf der Zugstrecke, die Nord- und Südkorea verbindet und die durch die Teilung unterbrochen ist.Zwar bezieht sich „Mauerspechte“ explizit auf diese beiden spezifischen Orte, soll aber zukünftig auch in Museen, Bibliotheken oder anderen Kulturinstituten spielbar sein. Das Spiel erschafft somit keine rein virtuellen Welten, sondern stellt eine Verbindung zum realen Raum her, in dem auch die Spieler miteinander interagieren können.Weiterführende Informationen auf der Internetseite des Goethe-Instituts finden Sie hier.Weiterführende Informationen zum Deutsch-Koreanischen Forum finden Sie hier.Zur Internetseite der Stiftung Berliner Mauer gelangen Sie hier.Zur Internetseite von NOLGONG gelangen Sie hier.Weiterführende Informationen zum Art Center Korea finden Sie hier

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