Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg, Shin-Gyu Kang, Prof. Dr. Benjamin Pißler, Referent des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg, Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Leiterin des Instituts für Koreastudien der Freien Universität Berlin und Prof. Dr. Patrick Köllner, Vizepräsident des GIGA-Forschungsinstituts „German Institute of Global and Area Studies“ Auch in diesem Jahr veranstaltete die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg ein Seminar, dass sich an Lehrkräfte in Schulen richtete und aktuelle Fragen der deutsch-koreanischen Beziehungen und der Lage auf der koreanischen Halbinsel sowie in Nordostasien behandelte. Tagungsort war das Katholische Sophie-Barat-Gymnasium in Hamburg.Der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg, Shin-Gyu Kang konnte hierzu gemeinsam mit der Direktorin des Sophie-Barat-Gymnasiums, Dr. Gabriele Roosen namhafte Referentinnen und Referenten begrüßen. Die Tagung stand unter dem Thema „Korea: ein Land – zwei Systeme“.
Jürgen Klimke, von 1982 bis 2002 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, von 2002 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2017 Beiratsmitglied der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg, der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg, Shin-Gyu Kang und der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut KoschykDie Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Prof. Dr. Benjamin Pißler, Referent des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg mit den Schwerpunkten Rechtsvergleichung, chinesisches und koreanisches Zivilrecht sowie Professor der Universität Göttingen und Jürgen Klimke, von 1982 bis 2002 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, von 2002 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2017 Beiratsmitglied der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg.Den Auftakt der Referenten machte der Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Parl. Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk, langjähriger Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages und Ehrenpräsident der Deutsch-Koreanischen-Gesellschaft. Koschyk referierte über Geschichte, Stand und Perspektiven der deutsch-koreanischen Beziehungen sowie über die Rolle Deutschlands und der EU im Prozess der innerkoreanischen Annäherung und des Friedensprozesses in Nordostasien. Seine Hauptbotschaft lautete: gerade nach dem Scheitern des USA-Nordkorea-Gipfels in Hanoi sollten Deutschland und die EU eine aktivere Rolle bei dem Entspannungsprozess auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien spielen. Koschyk verwies auf die aktive Rolle des Königsreiches Schweden in diesem Zusammenhang, die von Deutschland gemeinsam mit Frankreich und der gesamten EU ab jetzt aktiv unterstützt werden sollte. Gerade bei der Lösung des Korea-Konfliktes könnten sich die EU und Deutschland als politische Gestaltungsmacht für Frieden und Entspannung beweisen.
Prof. Dr. Patrick Köllner, Vizepräsident des GIGA-Forschungsinstituts „German Institute of Global and Area Studies“ mit Sitz in Hamburg beleuchtete den Prozess der „Denuklearisierung“ Nordkoreas mit den Ergebnissen und Perspektiven der Gipfeldiplomatie 2018/2019. Seine Hauptthese lautete: nach dem Scheitern des USA-Nordkorea-Gipfels in Hanoi sollte einerseits das Ziel der „Denuklearisierung“ der koreanischen Halbinsel nicht aufgegeben werden, andererseits sollte man sich jetzt auf die Erzielung pragmatischer Zwischenschritte konzentrieren, die ein Mehr an Sicherheit und Rüstungskontrolle auf der koreanischen Halbinsel und für Nordostasien erbringen. Auch Prof. Köllner sprach sich für eine stärkere Unterstützung dieses Prozesses durch Deutschland und die EU aus.
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Leiterin des Instituts für Koreastudien der Freien Universität Berlin befasste sich mit den Herausforderungen einer möglichen Wiedervereinigung Koreas im Vergleich zur deutschen Wiedervereinigung. Prof. Lee stellte dabei wichtige südkoreanische wissenschaftliche Studien des SAMSUNG-Forschungsinstitutes und des staatlichen südkoreanischen Wiedervereinigungs-Instituts KINU zu Fragen einer möglichen koreanischen Wiedervereinigung vor. Deutschland könne für den Prozess der innerkoreanischen Annäherung und im Vorfeld einer möglichen Wiedervereinigung einen wichtigen Wissenstransfer aufgrund der deutschen Transformationsforschung im Zuge der deutschen Wiedervereinigung leisten.Prof. Dr. Hanns Maull, Senior Distinguished Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Gastprofessor am Bologna Center der Johns Hopkins University, bis 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Außenpolitik und internationale Beziehungen an der Universität Trier, ging auf die Rolle der Vereinten Nationen im Korea-Konflikt ein. Er erinnerte dabei an die Rolle der Vereinten Nationen als Kriegspartei im Korea-Krieg, bei Fragen der Nichtverbreitung von Atomwaffen, bei den Sanktionen des UN-Sicherheitsrates gegenüber Nordkorea sowie bei der Humanitären Hilfe für die Bevölkerung Nordkoreas. Gerade im Hinblick auf eine dauerhafte Friedensordnung für die koreanische Halbinsel durch ein völkerrechtliches Vertragswerk zur formellen Beendigung des Korea-Krieges komme den Vereinten Nationen eine entscheidende Rolle zu. Bei den Verhandlungen eines Friedensvertrages zur völkerrechtlichen Beendigung des Korea-Krieges sieht Prof. Maull durchaus Parallelen zum „Zwei-Plus-Vier-Vertrag“ im Zusammenhang mit der Deutschen Einheit.
Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, Dr. Uwe Schmelter, langjähriger Regionalleiter der Goethe-Institute in Ostasien, Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft in Berlin und Senior Advisor für Nord-/Südkorea der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Fabian Beigang, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen in Norddeutschland, Prof. Dr. Eun-Jeung Lee, Leiterin des Instituts für Koreastudien der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Hanns Maull, Senior Distinguished Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Gastprofessor am Bologna Center der Johns Hopkins University und der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg, Shin-Gyu KangDr. Uwe Schmelter, langjähriger Regionalleiter der Goethe-Institute in Ostasien, Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft in Berlin und Senior Advisor für Nord-/Südkorea der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sprach über Mediengesellschaft und Medienlandschaft in Nordkorea zwischen Tradition und Wandel. Dabei vermittelte der Referent einen umfassenden Überblick der sich stark verändernden Medienlandschaft und des Medienkonsums in Nordkorea. Deutschland und die EU, so Dr. Uwe Schmelter, sollten diesen Veränderungsprozess im Medienbereich Nordkoreas aktiv begleiten. Hierbei komme den Kulturmittlern, aber auch den Politischen Stiftungen Deutschlands eine wichtige Rolle zu.Bei dem hervorragend organisierten Seminar der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft Hamburg am Sophie-Barat-Gymnasium durfte eine koreanische kulinarische Note nicht fehlen: so wurde zur Mittagspause das traditionelle koreanische Gericht „Bibimbap“, bestehend aus Reis, verschiedenen Gemüsesorten und Rindfleisch mit orginal koreanischen „Kimchi“ gereicht.Die Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg wird diese interessante Tagungsreihe auch im nächsten Jahr fortsetzen.Zur Internetseite der Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg gelangen Sie hier