Für junge Menschen mag das Thema demografischer Wandel und Altersarmut etwas in der Ferne liegen, aber wir sind auch die Generation, die digitale Innovationen vorantreibt.
In der Arbeitsgruppe 3 haben sich junge Erwachsene über die Folgen des demografischen Wandels auf die koreanische und deutsche Gesellschaft ausgetauscht und über Themen wie Armut, soziale und digitale Ausgrenzung sowie Gesundheit auseinandergesetzt. In angeregten Diskussionen berichteten die Teilnehmer/-Innen in koreanischer Sprache über diesoziale Lage und Herausforderungen im jeweiligen Heimatland. Dabei konnten viele Gemeinsamkeiten, wie digitale Ausgrenzung, soziale Isolation und Armut, gefunden werden, aber auch Unterschiede im Sozial- und Rentensystem, in der Respektkultur und familiären Beziehungen wurden herausgearbeitet.
Insbesondere lag der Fokus der Arbeitsgruppe darauf zukunftsorientierte Lösungsansätze zu suchen, die eine Brücke zwischenden Generationen bilden können und die den wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Integration fördern.
Das Konzept „Active Aging“ soll das gesunde und aktive Altern ermöglichen. Auch nach Renteneintrittsalter sollte das lebenslange Lernen und der Zugang zu Bildung erleichtert werden. Dadurch kann auch gesellschaftliche Teilhabe und die mentale Gesundheit aktiv gefördert werden. Beispielsweise durch den Ausbau von Gasthörerschaften an Universitäten könnte ein Dialog zwischen den Generationen angeregt werden und auch Studierende können aus der Erfahrung und aus den Ansichten der älteren Generationen profitieren. Auch institutionelle und finanzielle Förderung von Weiterbildungen und ehrenamtlichen Engagement in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, insozialen Diensten und Vereinen kann einen generationsübergreifenden Dialog fördern und die finanzielle Situation vieler Senioren verbessern.
Ein weiterer Ansatz ist die Förderung von „Aging Tech“. Insbesondere im Gesundheitsbereich ist es wichtig, Pflegepersonal und Angehörige zu entlasten und eine qualitativ hochwertige und sichere Pflege zu gewähren. Die Möglichkeit ärztliche und medizinische Dienstleistungen von zuhause aus in Anspruch nehmen zu können, sollte in Zukunft der Standard sein. Dazu gehört die Entwicklung von digitalen Technologien und Produkten, die in der Anwendung für Senioren geeignet sind. Diese Industrie von Medizinprodukten kann durch die Regierungen Koreas und Deutschlands gefördert werden. Um lösungsorientierte Produkte zu entwickeln, ist auch eine Kooperation von Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit Senioren denkbar und der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Einführung von Senioren in der Nutzung dieser Geräte ist unerlässlich.
Die Gruppe 3 war sich einig, dass ein Umdenken notwendig ist. In der Gesellschaft ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, das mit älteren Mitmenschen solidarisch ist und gleichzeitig einen generationsübergreifenden Dialog und wirtschaftliche Möglichkeiten für junge Menschen zu fördern, ist eine große Herausforderung der kommenden Jahre. Beide Ländern können miteinander die gesellschaftliche Herausforderung des demografischen Wandels und der Digitalisierung annehmen und gemeinsam Akzente für die Integration und Solidarität älterer Menschen setzen.