Von Yann Werner Prell, Teilnehmer am Deutsch-Koreanischen JuniorforumDie Teilnehmenden der Arbeitsgruppe zu Geflüchteten starteten die Diskussion mit einer Beschreibung der aktuellen Situation in Südkorea und Deutschland. Thematisiert wurden die hohe Zahl an Flüchtlingen in Deutschland, die Ankunft mehrerer Hundert Flüchtlinge auf der südkoreanischen Insel Jeju und wie mit Geflüchteten in der Gesellschaft umgegangen wird. Ausgehend hiervon wurden gemeinsame Herausforderungen beider Ländern erarbeitet, die durch eine enge Zusammenarbeit Deutschlands und Südkoreas überwunden werden können.
Sowohl in Südkorea als auch in Deutschland wurde die Ankunft von Flüchtlingen kritisch gesehen. Die Bevölkerung entwickelte teils Ressentiments gegen Flüchtlinge oder Angst vor einer möglichen Zunahme der Gewalt, rechte Parteien nutzten die Situation für ihre eigenen politische Ziele. Dies kann größtenteils auf unzureichende Kenntnisse von den Herkunftsländern und den Fluchtursachen zurückgeführt werden. Als weitere gemeinsame Herausforderung wurde von der Arbeitsgruppe der langwierige Überprüfungsprozess von Asylanträgen und die damit verbundenen, langen Wartezeiten für Geflüchtete gesehen. Auch eine frühe Integration von Flüchtlingen, gerade in der Wartezeit auf eine Asylentscheidung, wurde als gemeinsames Potential erkannt.In einer Empfehlung an beide Staatschefs spricht sich die Arbeitsgruppe für Bildungsmaßnahmen, einen verbesserten Prozess zur Entscheidung von Asylanträgen und eine frühe Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt aus. Auch die Kooperation und der Erfahrungsaustausch von beiden Ländern wurde von den Teilnehmenden des Juniorforums eingefordert.