Von Johanna Kuchem, Teilnehmerin am Deutsch-Koreanischen JuniorforumGeneration sehr beschäftigt. An der Diskussion beteiligten sich vier koreanische und sechs deutsche Teilnehmende, sowie Prof. Thomas Kalinowski als Mentor. Besonders spannend wurde die Diskussion aufgrund der verschiedenen Hintergründe und Erfahrungen der Beteiligten. Einige weisen bereits Arbeitserfahrung auf oder studieren und konnten deswegen ihre eigene Perspektive stark vertreten.Am Abend vor dem Diskussionstag hatten alle Teilnehmenden die Gelegenheit, sich kennenzulernen und erste Gedanken zum Thema auszutauschen. Schon dort wurde klar, dass soziale Gerechtigkeit ein Thema ist, was allen sehr am Herzen liegt. In beiden Ländern sind einige Aspekte vorhanden, mit denen die junge Generation unzufrieden ist. Dementsprechend wurden bei den Diskussionsrunden am nächsten Tag über viele wichtige Probleme diskutiert.In der ersten Diskussionsrunde stellten die Teilnehmenden beider Länder zunächst ihre Überlegungen und Ergebnisse aus der Vorbereitung auf das Thema vor. Auf koreanischer Seite sorgte vor allem das Thema „Minimum Wage“ für kontroversen Austausch innerhalb der Gruppe. Die Teilnehmenden sprachen sich für eine stärkere Durchsetzung der Einhaltung des Mindestlohngesetzes aus. Auch auf deutscher Seite machte sich Unzufriedenheit mit dem Status Quo der Ausnahmen vom Mindestlohn vor allem bezüglich der Praktikant(inn)en bemerkbar. Hier konnten die Teilnehmenden von eigenen Erfahrungen berichten. Gefordert wird deswegen die Aufhebung der Ausnahmeregelung und damit die Zahlung des Mindestlohns für Praktikant(inn)en.
Ein weiteres Thema waren flexible Arbeitszeiten. Die koreanische Regierung hat zwar Empfehlungen zur Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen ausgesprochen, durchgesetzt werden sie jedoch kaum. Von der Regierung wird deswegen mehr Unterstützung gefordert.Die zweite Diskussionsrunde am Nachmittag war geprägt von weiteren Problematiken, die Deutschland und Südkorea beschäftigen. Diskutiert wurde über freien Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen, Entwicklungen im Rentensystem, Mietpreise, sozialer Wohnungsbau und Immobilieneigentum. Die Bandbreite der Themen zeigt, dass die junge Generation in vielen Bereichen der sozialen Gerechtigkeit Handlungsbedarf sieht.Die Ergebnisse der intensiven Diskussionsrunden wurden abschließend in Handlungsempfehlungen an die Regierungen Deutschlands und Südkoreas zusammengetragen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den regen Austausch und Herrn Prof. Kalinowski für sein Expertise. Wir freuen uns auf eine Weiterführung der Diskussionen beim nächsten Deutsch-Koreanischen Juniorforum in Berlin 2019.